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Neuaus­rich­tung des Studie­ren­den­werks Siegen: Zukunfts­si­che­rung für Studie­rende und Campusleben

10. September 2024

Siegen, 10. September 2024. Das Studie­ren­den­werk Siegen richtet sich für die Zukunft neu aus. Der Verwal­tungsrat des Studie­ren­den­werks hat in seiner Sitzung am 28.08.2024 einem umfas­senden Maßnah­men­plan zur Restruk­tu­rie­rung zuge­stimmt. Damit werden die Ange­bote des Studie­ren­den­werks in den Berei­chen Gastro­nomie, Wohnen, Studi­en­fi­nan­zie­rung und Kinder­be­treuung zukunfts­si­cher aufgestellt.

„Eine Univer­sität ohne Mensen und Cafe­te­rien, ohne güns­tige Wohn­mög­lich­keiten für Studie­rende aus dem In- und Ausland, ohne Events wie Mensa-Partys oder Bera­tungs­an­ge­bote zum BAföG wäre undenkbar. Mit der Restruk­tu­rie­rung sichern wir genau das“, erklärt Geschäfts­füh­rerin Dr. Insa Deeken.

Der Restruk­tu­rie­rungs­plan umfasst ein umfang­rei­ches Maßnah­men­paket. Im Mittel­punkt steht dabei die Rück­be­sin­nung auf den Kern­auf­trag: Die best­mög­liche Unter­stüt­zung aller Studie­renden in Siegen, damit Studieren in Siegen gelingt! „Unser Ziel ist es, eine attrak­tive und zeit­ge­mäße Grund­ver­sor­gung bereit­zu­stellen, die junge Menschen dazu moti­viert, in Siegen zu studieren und zu leben“, so Dr. Deeken.

Der Beschluss wurde von Studierendenvertreter:innen, dem Rektorat der Univer­sität und von Bedienstetenvertreter:innen gemeinsam gefasst. Er ist die Grund­lage für eine selbst­be­stimmte Zukunft des Studie­ren­den­werks Siegen und sichert eine leben­dige Zukunft für den Campus der Univer­sität Siegen. Dr. Insa Deeken betont: „Wir legen großen Wert darauf, diesen Prozess mit größt­mög­li­cher Rück­sicht auf alle Mitar­bei­tenden durch­zu­führen und Unter­stüt­zungs­maß­nahmen bereit­zu­stellen, um die neuen Heraus­for­de­rungen gemeinsam zu meistern.“

Die Corona-Pandemie hat das Studieren – auch in Siegen – nach­haltig verän­dert. Das Studium ist heute digi­taler, Mensen und Sprech­zeiten vor Ort werden weniger genutzt. Parallel dazu ist die Studie­ren­den­zahl an der Univer­sität Siegen in den letzten fünf Jahren auf etwa 15.000 im vergan­genen Winter­se­mester gesunken. Die Kosten für Energie, Lebens­mittel und Personal sind dagegen deut­lich gestiegen.

Das Studie­ren­den­werk befindet sich daher in einer wirt­schaft­lich heraus­for­dernden Lage. Seit 2020 reichen die regel­mä­ßigen Einnahmen nicht mehr aus, um die Ausgaben zu decken. Die Sonder­zu­schüsse von Bund und Land, die zwischen 2020 und 2023 gewährt wurden, haben das Studie­ren­den­werk entlastet. Aufgrund der ange­spannten Haus­halts­lage von Bund und Land kann ab diesem Jahr aller­dings nicht mehr mit weiteren Hilfen gerechnet werden.

Um auf die sinkenden Einnahmen zu reagieren, hat das Studie­ren­den­werk bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die wirt­schaft­liche Situa­tion zu stabi­li­sieren. So wurden bereits die Cafe­te­rien am Campus Adolf-Reich­wein-Straße (AR) und am Campus Hölder­lin­straße (H) geschlossen und die Produk­tion des Mensa-Essens von drei auf zwei Stand­orte konzen­triert. Zudem wurde das Wohn­heim-Neubau­pro­jekt am Efferts­ufer gestoppt. Trotz dieser Anstren­gungen ist die wirt­schaft­liche Lage weiterhin ange­spannt, sodass nun weitere Schritte notwendig sind.

Im Rahmen der Neuaus­rich­tung hat das Studie­ren­den­werk nun weitere Maßnahmen gebündelt:

Abgabe der Träger­schaft der Kindertagesstätte:
Für eine profes­sio­nelle Kinder­be­treuung, wie sie heut­zu­tage durch Richt­li­nien und Gesetze gefor­dert und auch von den Eltern erwartet wird, sind andere Träger besser aufge­stellt. Der Standort der Kita am Campus Adolf-Reich­wein-Straße (AR) soll mit bestehendem Personal, jedoch unter neuer Träger­schaft, erhalten bleiben. Die flexible Kinder­be­treuung FLEXI, ein Gemein­schafts­pro­jekt mit der Univer­sität, verbleibt beim Studierendenwerk.

Digi­ta­li­sie­rung von Gastro­nomie und Wohnheimverwaltung:
In der Campus­gas­tro­nomie wird durch Digi­ta­li­sie­rung und tief­grei­fende orga­ni­sa­to­ri­sche Verän­de­rungen eine Stei­ge­rung von Effi­zienz und Effek­ti­vität ange­strebt. Das Studie­ren­den­werk konzen­triert sich weiterhin auf die Zwei-Stand­orte-Stra­tegie mit der Mensa und dem Bistro am Campus Adolf-Reich­wein-Straße (AR) sowie der Mensa und dem Food Court am Campus Unteres Schloss (US).

Die Wohn­heim­ver­wal­tung wird voll­ständig digi­ta­li­siert, sodass Miet­ver­träge künftig bequem von überall auf der Welt aus abge­schlossen werden können. Zudem wird der bestehende Sanie­rungs- und Moder­ni­sie­rungs­stau in den Wohn­an­lagen konti­nu­ier­lich abgearbeitet.

Erhö­hung des Sozialbeitrags:
Zu den beschlos­senen Maßnahmen zählt darüber hinaus auch eine drei­stu­fige Erhö­hung des Sozi­al­bei­trags der Studie­renden um insge­samt 28 Euro in den kommenden drei Jahren. In einem ersten Schritt wird der Sozi­al­bei­trag zum Sommer­se­mester 2025 um 13 Euro ange­hoben. Zusätz­lich hat die Univer­sität dem Studie­ren­den­werk einen weiteren Zuschuss zu den Betriebs­kosten zugesichert.

Prozess­op­ti­mie­rungen und Digi­ta­li­sie­rung sollen mittel­fristig dazu führen, dass die Ange­bote des Studie­ren­den­werks mit weniger Personal bereit­ge­stellt werden können, ohne dabei die Qualität der Leis­tungen für die Studie­renden zu beein­träch­tigen. Zum jetzigen Zeit­punkt können jedoch noch keine genauen Angaben über betrof­fene Arbeits­plätze gemacht werden.

Das intern erstellte Konzept zur Neuor­ga­ni­sa­tion der Campus­gas­tro­nomie wird zunächst von einem externen Unter­nehmen über­prüft. Dieser Prozess wird voraus­sicht­lich bis zum Jahres­ende dauern. Die Geschäfts­füh­rerin des Studie­ren­den­werks Dr. Deeken ist sich der Sensi­bi­lität dieses Themas bewusst und versi­chert, dass alle Mitar­bei­tenden sowie die Öffent­lich­keit umge­hend infor­miert werden, sobald verläss­liche Infor­ma­tionen vorliegen.

„Wir sind dankbar für das Vertrauen und die Unter­stüt­zung der Studie­renden und der Univer­sität“, so die Geschäfts­füh­rerin Dr. Deeken. „Das Studie­ren­den­werk wird die Chance zur Neuaus­rich­tung sehr ernst nehmen, um auch in den kommenden Jahren ein verläss­li­cher Partner für die Studie­renden zu bleiben und sie best­mög­lich auf ihrem Bildungsweg zu begleiten.“

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